Leserbrief 25.05.06 RN / Lokalausgabe / Dorsten
Städtebaulicher Oldtimer
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Herr Dr. W. scheint sich offensichtlich als Vertreter der schweigenden Mehrheit in Barkenberg zu sehen. Dadurch erweckt er den Eindruck, als ob er von der Mündigkeit des Bürgers in einer demokratischen Gesellschaft wohl nicht allzu viel hält.
Dass man seitens der Dorstener Mandatsträger hier einen städtebaulichen Oldtimer wieder auf die Tagesordnung gebracht hat, macht das Projekt nicht sinnvoller. Bei der Planung der K6n vor fast 30 Jahren ging man von einer künftigen Einwohnerzahl von 70.000 aus - heute wohnen in Barkenberg weniger als 10.000 Menschen. Angesichts der Tatsache, dass viele Barkenberger z. T. längere Anfahrtswege zu ihren Arbeitsplätzen zurücklegen müssen, ist es wohl auch zumutbar, für den Besuch von Lembeck ca. zwei Kilometer mehr fahren zu müssen.
Was die Qualität des "Lärmschutzes" bei einem Tempolimit von 70 km/h am Wittenberger Damm betrifft, so kann sich Herr Dr. W. gern in unserem Garten ein objektives Urteil vor Ort bilden. Angesichts des maroden Zustandes vieler Barkenberger Bauwerke und der radikalen örtlichen Kürzungen im Jugend- und Umweltbereich wegen leerer öffentlicher Kassen kann einen schon die nackte Wut packen, wenn man sieht, wie hier Steuergelder buchstäblich in den Sand gesetzt werden sollen.
Das eigentliche Problem in Wulfen ist doch die seit Einführung der Maut enorm gestiegene Belastung der Alt-Wulfener Bevölkerung durch den Schwerlastverkehr! Hier kann die Entlastung durch die K6n nur maximal zehn Prozent erbringen. Wenn der LKW-Fahrer vernünftigerweise ohnehin die schnellere B 58 wählt, bleibt doch nur die logische Konsequenz: Verkehrsentlastung in Alt-Wulfen: ja, K6n: nein!
Ulla und Horst Mackedanz Buchenhöfe 58 46286 Dorsten
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